Die Wichtigkeit regelmäßiger jährlicher zahnärztlicher Untersuchungen

Wenn wir an einen Zahnarzttermin denken, stehen für die meisten von uns zunächst die Zähne im Vordergrund. Doch eine Untersuchung umfasst weitaus mehr als nur die Zähne. Neben einer vollständigen Kontrolle der Mundhöhle – inklusive Zähne, Zahnfleisch, Zunge, Gaumen und Rachen (intraorale Untersuchung) – wird auch der äußere Bereich von Gesicht und Hals (extraorale Untersuchung) überprüft. Regelmäßige jährliche Untersuchungen zielen darauf ab, das Risiko für Erkrankungen wie Karies, Entzündungen und Tumore frühzeitig zu erkennen und zu reduzieren. Leider bleiben viele Erkrankungen der Mundhöhle unbemerkt, bis sie größere Schäden verursachen. Besonders hervorzuheben ist der enge Zusammenhang zwischen der allgemeinen Gesundheit und der Mundgesundheit – ein Aspekt, der oft zu wenig Beachtung findet.

Extraorale Untersuchung

Die Untersuchung von Gesicht und Hals umfasst eine visuelle Inspektion dieser Bereiche. Durch Palpation, also das Abtasten der Strukturen im Gesicht, können potenzielle Schwellungen, Hautveränderungen, vergrößerte Lymphknoten oder Asymmetrien im Gesicht festgestellt werden. Zudem wird durch Auskultation, das Abhören des Kiefergelenks, überprüft, ob beim Öffnen und Schließen des Mundes Geräusche wahrnehmbar sind, die auf eine Funktionsstörung hinweisen könnten.

Intraorale Untersuchung

Die Untersuchung der Mundhöhle umfasst eine visuelle Inspektion der Zähne (z. B. auf Karies, abgenutzte oder defekte Füllungen, Zahnbeweglichkeit sowie das Vorhandensein von Abrasionen oder Attritionen). Zudem wird das Zahnfleisch auf seine Farbe, eventuelle Blutungen und andere Auffälligkeiten untersucht.

Auch die Zunge und der Unterzungenbereich, der Gaumen, die Okklusion (Biss), der Atemgeruch sowie die Art und Qualität der Mundhygiene werden geprüft. Häufig lassen sich bei Patienten unbewusste Zahnschäden feststellen, die durch Zähneknirschen, starkes Zähnepressen oder übermäßiges Zähneputzen verursacht wurden.

Röntgenuntersuchung

Eine Röntgenuntersuchung umfasst die vollständige Abbildung beider Kiefer. Es wird empfohlen, einmal jährlich eine Aufnahme anzufertigen, um mögliche Entzündungen im Bereich der Zahnwurzeln festzustellen, die im Mundraum nicht sichtbar sind.

Regelmäßige Untersuchungen und Kontrollen

Regelmäßigkeit ist das A und O – idealerweise von klein auf. Dadurch wird eine Gewohnheit etabliert und das Bewusstsein für die Bedeutung der Mundgesundheit gestärkt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, ein bis zwei detaillierte zahnärztliche Untersuchungen pro Jahr durchzuführen. Für Raucher, Schwangere und immungeschwächte Personen wird jedoch eine häufigere Kontrollfrequenz empfohlen.

Für eine gründliche Untersuchung reichen eine Sonde, ein Spiegel und eine Röntgenaufnahme aus. Dabei gilt die alte Weisheit: „Vorbeugen ist besser als heilen!“